Fünf Thesen zur Zukunft des Coachings

BLOG: Fünf Thesen zur Zukunft des Coachings

Wie wird sich Coaching in den nächsten Jahren verändern? Wie wirken sich die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart auf die Art und Weise aus, wie Coaching in Zukunft durchgeführt und wahrgenommen wird? 

Im Folgenden möchte ich einen Ausblick wagen und einige Thesen aufstellen, in welche Richtung sich professionelles Coaching entwickeln könnte.

 

1. Coaching wird zum Mainstream

Der Zeitgeist sorgt dafür, dass immer mehr Menschen danach streben, sich selbst und ihr Potenzial kennenzulernen, die eigenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und die beste Version von sich selbst zu werden. Damit dies gelingt, reichen traditionelle Ansätze wie Trainings, Seminare oder E-Learnings nicht aus. Es braucht einen professionellen Austausch, einen Sparringspartner, der die richtigen Frage stellt und den Entwicklungsprozess begleitend strukturiert. 

Genau das bietet Coaching, weshalb es perfekt zu den beschriebenen Bedürfnissen nach individueller Persönlichkeitsentwicklung passt. Die Nachfrage nach Coaching wird daher weiter steigen und die noch folgenden Punkte sorgen dafür, dass diese auf ein immer größeres und gleichzeitig für viele Menschen erschwingliches Angebot trifft.

 

2. Coaching wird digitaler und dadurch stärker toolgestützt

Wie alle Bereiche des Lebens wird sich auch vor dem Coaching der Trend zur Digitalisierung weiter fortsetzen. Momentan coachen noch sehr wenige Coaches regelmäßig und in größerem Umfang digital, aber je technikaffiner die Coachees werden (und das werden sie schon aufgrund ihrer digitalen Sozialisation), desto stärker wird der Druck auf Coaches, ein professionelles Angebot für digitales Coaching im Repertoire zu haben. 

Im Gegensatz zu analogem Coaching bietet digitales Coaching die Möglichkeit, digitale Tools wie Coachingplattformen, Persönlichkeitsanalysen als Basis des Coachings oder Lernplattformen einfach in das Coaching zu integrieren. Sobald erste Coaches die digitalen Möglichkeiten voll ausschöpfen, steigt automatisch der Druck auf die Nachzügler, ebenfalls moderne Tools zu nutzen, wodurch das Angebot für digitales Coaching weiter steigen wird.

 

3. KI verändert das Coaching

Einen sehr großen Einfluss auf die Zukunft des Coachings wird auch künstliche Intelligenz haben. Diese wird Coach und Coachee auf unterschiedliche Weise unterstützen. Zum Beispiel bei der Vorbereitung des Coachings durch den Coach, der Suche nach passenden Metaphern, Beispielgeschichten oder Fragestellungen im Coaching oder der Zusammenfassung bzw. Visualisierung der Coachingergebnisse am Ende der Coachingsession. 

Natürlich wird es auch KIs geben, die völlig selbstständig coachen, aber die besten Ergebnisse wird noch eine ganze Weile die Kombination aus Coach und coachingspezifisch trainierter KI produzieren (siehe These 5).

 

4. Der Trend geht zum Microcoaching: Es wird kürzer und öfter gecoacht

Der Einsatz von digitalen Coaching-Plattformen und coachingspezifischen KIs wird in der Folge auch die Rahmenbedingungen von Coachings verändern. Es wird kürzer und häufiger gecoacht, da sich Coach und Coachee jederzeit digital treffen können. 

Es gibt Sparringstermine, in denen die Ergebnisse von Aufgaben und Verhaltensanpassungen besprochen werden. Und der Coachee kann im digitalen Raum verstärkt allein Aufgaben bearbeiten, mit der KI sprechen oder Lernelemente (Learning-Nuggets) absolvieren.

 

5. Der Coach wird zum Entwicklungsbegleiter

Alle zuvor beschriebenen Thesen führen zu einer Veränderung der Rolle des Coaches. Statt wie bisher den Gesprächsprozess in einem zweistündigen Coachinggespräch zu steuern und im Rahmen des Gesamtprozesse zu einer Lösung zu führen, wird er die vielen kleinen Bausteine des (digitalen) Prozesses orchestrieren, die KI-Elemente steuern, den Gesamtprozess konzipieren und nur noch punktuell inhaltlich mit dem Coachee in den Austausch gehen. 

Dies erfordert von zukünftigen Coaches vor allem Offenheit für digitale Coachingtools und Plattformen, technische Methodenkompetenz und möglichst geringe Berührungsängste bei der Zusammenarbeit mit dem KI-Coachingkollegen.

Ihr

Dr. Ronald Franke

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Unter der Rubrik PERSONALITY PROFILER auf der Website von LINC erfahren Sie mehr zu einer auf den BIG FIVE basierten Persönlichkeitsanalyse, die die Persönlichkeit – unter der Berücksichtigung von Charaktereigenschaften, Motiven und Kompetenzen – mit all ihren Facetten erfasst.

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