„Es ist nicht die stärkste Spezie die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.“- Charles Darwin
Würde man dieses Zitat auf Unternehmen anwenden, dann würde es also bedeuten, dass nicht die stärksten und nicht die intelligentesten, sondern die anpassungsfähigsten Unternehmen überleben werden. Münzt man das wiederum auf die Corona-Krise um, wird deutlich: Unternehmen, die sich den Umständen gut anpassen können, kommen auch am besten mit den Folgen der Corona-Krise zurecht.
Der Wunsch nach New Work
Fest steht auch: die Corona-Krise hatte unabdinglich zur Folge, dass feste Strukturen und Prozesse in Unternehmen, die sonst für selbstverständlich gehalten wurden, zunehmend infrage gestellt werden. Auch die Digitalisierung wird, verstärkt durch die Corona-Pandemie, fortnehmend vorangetrieben. In vielen Unternehmen wird der Wunsch nach Home Office zunehmend lauter – auch in solchen, für die Home Office vor der Krise noch ein Fremdwort war. Die Erwartungshaltung der Arbeitnehmer*innen ändert sich und Unternehmen sind gezwungen zu reagieren.
New Work: Mit Home Office allein ist es nicht getan
Nur durch Ermöglichung von Home Office für Mitarbeiter*innen, ist es nicht getan. Abgesehen von der notwendigen technischen Ausrüstung, die eine wichtige Rolle in der Etablierung von Home Office spielt, steht das Unternehmen ebenfalls vor dem Problem: „Wie führe ich meine Mitarbeiter*innen, wenn diese nicht mehr vor Ort sind?“
Denn, durch zunehmende Homeoffice-Aktivitäten wird auch die Führung der Mitarbeiter*innen deutlich komplexer. Durch fehlende zwischenmenschliche Beziehungen und einen geringeren Identifizierungsgrad verspüren Mitarbeiter*innen oft eine mangelnde Verbundenheit mit dem Unternehmen. Auch die Innovationsfähigkeit innerhalb einer Firma kann unter diesen Umständen leiden.
Die richtige Führung im Home Office
Es heißt also für Unternehmen: Die richtigen Maßnahmen treffen, um sich dem Wandel erfolgreich anzupassen und somit erfolgreich in die Zukunft zu starten – und auch nach der Pandemie zu bleiben. Aber welche Schritte sollten Unternehmen konkret befolgen?
1. Die sozialen Verbindungen und das Zugehörigkeitsgefühl im Unternehmen stärken z.B. durch virtuelle Kaffeemeetings
Ein kurzes Gespräch mit dem/der Kolleg*in vor dem Kaffeeautomaten, ein knapper, informeller Austausch mit dem Kolleg*in im Flur – all das fällt durch Home Office weg. Solche Gespräche tragen aber wesentlich zur sozialen Verbindung der Mitarbeiter*innen bei und sollten daher auch im Home Office Beachtung finden. Einige Unternehmen haben daher bereits virtuelle Kaffeepausen eingerichtet, in denen es hauptsächlich darum geht, seine Kolleg*innen online zu treffen und sich für einige Minuten zu persönlichen Themen – abseits des Geschäfts – auf dem Laufenden zu halten.
2. Selbstorganisation statt Top-Down-Führung mit Hilfe von Coaching
Unternehmen arbeiten zunehmend agil und projektbasiert. Das wiederum bedeutet, dass Personen in Führungspositionen den Mitarbeiter*innen mehr Vertrauen entgegenbringen und Mitarbeiter*innen eigenständiger arbeiten müssen. Dafür ist Selbstorganisation unabdingbar. Um Selbstorganisation in dieser Form erfolgreich umsetzen zu können, sind Coachings ein optimaler Ansatzpunkt. Individuelle Coaching-Gespräche mit den Führungskräften sowie mit den Mitarbeiter*innen, können dabei helfen, Selbstorganisation und notwendige Fähigkeiten auszubauen und somit auch das Vertrauen zwischen allen Kolleg*innen zu fördern. Darüber hinaus können Teamanalysen, wie der LPP TEAM CHECK, ein Verständnis dafür schaffen, welche Stärken und Kompetenzen Teams und einzelne Teammitglieder haben. Auf der Basis dieser Kenntnisse kann das volle Potenzial des Teams ausgeschöpft und perfekt eingesetzt werden.
3. Ziele definieren: Klar definierte Ziele helfen dabei, Mitarbeiter*innen Struktur zu geben
Auch macht es Sinn, klare Ziele zu definieren und Deadlines zu setzen. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen und Strukturen vorzugeben, die Mitarbeiter*innen dabei unterstützen, ihre Zeit möglichst sinnvoll einzuteilen und ihre Ressourcen für die Zielumsetzung optimal einzusetzen. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter*innen wissen, was von ihnen erwartet wird und wie sie in diesem Prozess mitwirken können.
4. Rollen zuweisen: klare Verantwortlichkeiten
Die einzelnen Teammitglieder sollten wissen, welche Verantwortungsbereiche ihnen angehören. Diese Verantwortungsbereiche sollten wiederum auf die persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeiter*innen angepasst sein. Auch hier empfiehlt es sich, auf eine Persönlichkeitsanalyse, wie den LINC PERSONALITY PROFILER zurückzugreifen. Solche Persönlichkeitstests verschaffen einen Überblick über die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale des einzelnen Mitarbeiter*in und erlauben im Sinne persönlichkeitsorientierter Führung Rückschlüsse auf passende Verantwortungsbereiche.
5. Das Teamgefühl stärken durch regelmäßige Team-Meetings
Durch Remote-Arbeiten leidet nicht nur das Zugehörigkeitsgefühl bezugnehmend auf das Unternehmen, sondern auch das Teamgefühl. Die Herausforderung: es muss trotz räumlicher Trennung ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden. Dazu eignen sich regelmäßige Team-Meetings und Teamevents, die auch virtuell durchgeführt werden können. Dadurch kann der regelmäßige Austausch zwischen den Teammitgliedern gefördert werden. Teambuilding-Aktivitäten und Übungen können darüber hinaus dabei helfen, das Vertrauen und Zugehörigkeitsgefühl im Team trotz räumlicher Trennung zusätzlich zu stärken.
Unter Berücksichtigung dieser Tipps steht der Implementierung von New Work nichts mehr im Wege
Über die Autorin:
Ann-Sophie Schafstall ist seit Mitte August 2020 als Assistentin der Geschäftsführung bei der LINC GmbH tätig und studierte vorher Kommunikationswissenschaften (Bachelor) und Management (Master).