Die Darstellung der Diversität sowie der Masse von Studien im Zusammenhang mit dem BIG FIVE Modell lassen erahnen, welch bisher unantastbaren Stellenwert die BIG FIVE genießen. Trotz dieser enormen Überlegenheit gegenüber anderen Ansätzen, gibt es neben den BIG FIVE Persönlichkeitstests bis heute eine Gruppe von Instrumenten, die sich hartnäckig auf dem Markt halten. Hierzu gehören vor allem die so genannten typologischen Ansätze. Warum diese Ansätze im Vergleich zu dem BIG FIVE Modell vehement zu kritisieren und zu verwerfen sind, soll im Folgenden noch einmal deutlich werden.
Persönlichkeitsanalysen, die auf typologischen Ansätzen beruhen, bedienen sich häufig dem so genannten „Barnum-Effekt“ (auch Forer-Effekt). Das bedeutet, dass Typentests die Persönlichkeit mit Aussagen beschreiben, die auf den ersten Blick differenziert und individuell wirken, letztendlich aber überhaupt keine Aussagekraft besitzen, da sie für alle Menschen gleichermaßen gelten. Ein Beispiel hierfür wäre eine Aussage wie „Ich empfinde es als anstrengend mit streitlustigen Kollegen in einem Team zu arbeiten“. Eine solche Aussage bewegt sich auf dem Niveau von Horoskopen. Es handelt sich hier um Statements und Formulierungen, die so gewählt sind, dass sich möglichst jeder irgendwie darin wiederfinden kann.